Wording auf Webseiten

Die Verwendung der richtigen Begriffe auf Websites ist ein äußerst wichtiger Faktor für die leichte Bedienbarkeit und damit für den Erfolg des Angebots. Zu diesem Ergebnis kommt die Usability-Studie „Klartext“ über Navigationswording, die die Online-Agentur Die Argonauten in Zusammenarbeit mit Webmiles durchführte. Insgesamt wurden 1031 Testpersonen befragt, die im Bezug auf Alter, Bildung, Geschlecht und Internet-Nutzung repräsentativ für die deutsche Internet-Nutzerschaft waren.

Es gibt zahlreiche Schwierigkeiten beim Verständnis von Navigationswordings unter den Nutzern – gebräuchliche Bezeichnungen wie ‚Sitemap‘, ‚Cookie‘ oder ‚FAQ‘ werden von bis zu 45 Prozent der deutschen Internetnutzer nicht verstanden. Insbesondere weniger erfahrene Nutzer und jene mit geringen Englischkenntnissen haben zum Teil erhebliche Schwierigkeiten, Standardbegriffe richtig zu deuten. Diese Gruppen müssen bei Wordingentscheidungen stärker berücksichtigt werden.

Wording Tagcloud
Die Wortauswahl (Wording) der Webseiten-Betreiber ist oft eine andere als Sprache der Kunden. Man sollte besonders darauf achten keine internen Begriffe auf die Webseite einzubauen. Diese sind meistens nur intern den Mitarbeitern der Firma bekannt. Besser ist es deutsche allgemeine Begriffe zu verwenden.

Während Begriffe wie „Chat“ oder „FAQ“ von der Mehrheit der Internet-Nutzer verstanden werden, stoßen Begriffe wie „Sitemap“ oder „Personalisieren“ schon bei fast jedem zweiten Surfer auf Verständnisprobleme.

In der Präferenz der Nutzer haben sich bereits mehrere Standardwordings etabliert – dazu zählen beispielsweise die eindeutig präferierten Begriffe ‚Startseite‘ (anstelle von ‚Homepage‘), ‚Benutzername‘ (statt ‚Username‘) oder ‚Newsletter‘ (statt ‚E-Mail-Abo‘).

Bei englischsprachigen Navigationswordings differenzieren die Nutzer. Einige englische Begriffe werden klar vorgezogen (wie z. B. ‚Login‘), andere werden hingegen auch von erfahrenen Nutzern abgelehnt (wie z. B. ‚Privacy Policy‘). Außerdem lässt sich bei den Nutzern eine Vorliebe für ausführliche Klartextbeschriftungen von Links feststellen.

Die richtigen Begriffe zur Nutzerführung

Oft werden die Bedürfnisse der Internet-Einsteiger von Web-Angeboten nicht ausreichend berücksichtigt, wie Ergebnisse der Studie zeigen.

Dabei konstatieren die Studienautoren jedoch beträchtliche Verständnisunterschiede zwischen erfahrenen Internet-Nutzern und Web-Neulingen. Auch vom Grad der Englischkenntnisse ist das Verständnis abhängig. Während beispielweise 53 Prozent der Online-Experten den Begriff „Sitemap“ bevorzugen, würden 51 Prozent der Internet-Neulinge sich dafür aussprechen, diesen Bereich „Inhaltsverzeichnis“ oder „Übersicht“ zu nennen. Daher sollte das Wording auch auf die Anforderungen der Nutzer abgestimmt sein, so der Rat der Studie: Wenn klar ist, dass die Hauptnutzerschaft als Experten einzustufen ist, sollten auch die Experten-Wordings verwendet werden.

Von dem Begriff „Guided Tour“ sollten Website-Betreiber jedoch generell Abstand nehmen, so eine weitere Empfehlung der Studie. Denn „Guided Tours“ würden sich vornehmlich an Neulinge richten, die diesen Begriff aber nicht verstehen. Dagegen können Online-Anbieter die Begriffe „Cookie“ und „Personalisieren“ prinzipiell verwenden, sollten jedoch den Nutzern das dahinter stehende Konzept erläutern.

 

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